Heimatpreis 2020 geht nach Bad Laasphe

Auf Grund der Corona-Pandemie Preisverleihung im kleinen Rahmen / Heimatbund bekommt ein neues Gewand

Kay-Helge Hercher Siegen | In Zeiten der Corona-Pandemie ist viel durcheinander geraten – Veranstaltungen können nicht mehr in gewohnter Form durchgeführt werden. So auch am Samstagnachmittag die Verleihung des Heimatpreises Siegerland-Wittgenstein im Medien- und Kulturhaus Lÿz. Die Veranstaltung wurde im kleinen Rahmen abgehalten. Die breite Öffentlichkeit hatte dennoch die Möglichkeit, „dabei“ zu sein, denn das Event wurde via Facebook live im Internet übertragen. Bevor es zur Bekanntgabe der Preisträger kam, mussten sich die Besucher allerdings ein wenig in Geduld üben – der Veranstalter machte es spannend.

Durch das Programm führte Torsten Manges, Pressesprecher des Kreises. Für die musikalische Auflockerung des Programms sorgte das Duo Nomanko, für sprachliche Akzente zeichnete der Siegener Synchronsprecher Sebastian Stenczl mit zum Nachdenken anregenden Wortbeiträgen verantwortlich. Landrat Andreas Müller, zugleich Vorsitzender des Heimatbunds Siegerland-Wittgenstein, hatte den Preis unter dem Motto „Siegen-Wittgenstein – Heimat für alle“ ausgeschrieben (die SZ berichtete). Das Kreisgebiet sei „ein Ort, an dem jeder ein Zuhause finden soll, egal wo er geboren wurde, aufgewachsen ist oder welchen kulturellen Hintergrund er hat“, betonte er. Der Aufruf stieß auf große Resonanz. 33 Beiträge wurden eingereicht: Das ist Rekord. „Das ehrenamtliche Engagement im Kreis ist unglaublich groß, viele Menschen und Gruppen setzen sich dafür ein, die Region liebens- und lebenswert weiterzuentwickeln.“

Projekte, die das ganz besonders im Blick haben, sollten ausgezeichnet werden. Müller betonte, es sei für die Jury ob der hohen Anzahl toller Ideen schwierig gewesen, ein Urteil zu fällen. Letztendlich einigte man sich auf drei Gewinner: Drittplatzierte und Gewinner eines Preisgeldes in Höhe von 2000 Euro waren „Keppels Früchtchen“, eine Schülergenossenschaft des Allenbacher Gymnasiums Stift Keppel, die sich um eigene Apfelbäume und den Verkauf selbstgemachten Apfelsaftes zur Aufgabe gemacht hat.

Mit dem Projekt „Lebensmittel als Kulturgut: die Gemeinschaftsgärten“ konnte sich der Heimat- und Verschönerungsverein Siegen-Achenbach den mit 3000 Euro dotierten 2. Platz sichern. Das Projekt möchte u. a. mit einem Gemeinschaftsgarten die Lebenssituation der Anwohner der Quartiere Heidenberg, Achenbach und Fischbacherberg langfristig verbessern. Eine gemeinschaftliche Bewirtschaftung des Gartens soll erreicht werden – alle Kulturen und sozialen Milieus sollen sich beteiligen.

Den 1. Platz (Preisgeld: 5000 Euro) belegte der Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Der Verein kaufte die ehemalige Synagoge in Bad Laasphe, die zu einem Gebäude der Begegnung und Erinnerung umgebaut werden soll.

Landrat Andreas Müller (r.) und Bad Laasphes Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann (l.) freuten sich mit Rosemarie Bork und Rainer Becker über den Gewinn des Heimatpreises. (Fotos: Kay-Helge Hercher)

Der Kreisheimatbund ist 25 Jahre alt geworden – und soll sich in Zukunft in einem neuen Gewand präsentieren. Junge Menschen sollen sich verstärkt mit der Region identifizieren. Ein neues Wappen als Logo wurde entwickelt, optisch ein Spagat zwischen traditionell und modern. Zusätzlich wurde eine Kleiderkollektion entworfen, die über den Siegener Modeladen Moanet erworben werden kann: von Kapuzenpullovern und T-Shirts mit eher schrillen Motiven bis hin zur klassischen Linie. Auch wurde ein Video kreiert, um z. B. über verschiedene Multimediakanäle die junge Zielgruppe zu erreichen.

Der Heimatbund hat ein neues Wappen, das Tradition mit Moderne verbindet.

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