Fund von Weltkriegs-Munition sorgt für Baustopp

Kampfmittelräumdienst rückt an

Kay-Helge Hercher Burbach-Holzhausen | Momentan werden die Gleise der Bahnstrecke zwischen Haiger und Neunkirchen erneuert – die Arbeiten sind in vollem Gange. Mit einer sogenannten Bettungsreinigungsmaschine, einer gleisgebundenen Arbeitsmaschine, sind die Mitarbeiter einer Berliner Spezialfirma seit Ende August in der Region im Einsatz. Die neuen Schienen sind bereits verlegt, am Freitag stand der Bereich zwischen Niederdresselndorf und Holzhausen auf dem Plan. Hier sollte der Schotter auf dem Bahndamm gereinigt und wieder neu aufgebracht werden. Mit lautem Getöse arbeitete sich der Spezialzug vorwärts, doch am späten Vormittag nahmen die Arbeiten ein abruptes Ende. Auf den Laufbändern der Reinigungsmaschine fanden sich mehrere Geschosshülsen – der Schreck bei den Arbeitern war groß. Die Arbeiten wurden umgehend eingestellt und der Fund dem Ordnungsamt gemeldet. Behördlicherseits wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst in Arnsberg informiert. Ein entsprechend geschulter Mitarbeiter machte sich auf den Weg ins Siegerland, um sich ein Bild der Lage zu machen. Ein kurzer Blick auf den Fund genügte, und Kampfmittelbeseitiger Rainer Woitschek war im Bilde.

Bei den Geschosshülsen handelte es sich um Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, abgeschossen von Flugabwehrkanonen der Wehrmacht. „Die Hülsen liegen schon ewig im Boden. Es besteht absolut keine Gefahr“, so Woitschek gegenüber der SZ. Aber sicher ist sicher: Der Kampfmittelbeseitiger ließ die Arbeiten unter seiner Aufsicht wieder anlaufen, um zu prüfen, ob weitere Munition im Schotter des Gleisbettes liegt. Kurze Zeit später hieß es wieder „Maschinen aus“. Immer wieder lagen alte Geschosshülsen auf den Bändern des Spezialzuges.

Nach Beratung mit dem Burbacher Ordnungsamt wurde beschlossen, die weiteren Arbeiten in diesem Bereich ruhen zu lassen und knapp hundert Meter weiter entfernt fortzusetzen. Der übersprungene Bereich wird zeitnah genauer überprüft und gegebenenfalls von alter Munition befreit, damit auch hier die Arbeiten beendet werden können. Der Zeitplan für die Wiedereröffnung der Bahnstrecke ist nicht in Gefahr – noch bis zum 8. Oktober ist ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

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