Heimatverein bringt Quelle „Ad´r Batterie“ wieder ans Laufen

Kay-Helge Hercher Wilnsdorf | Passend zur Freigabe des Verkehrs über der B 54 haben fleißige Helfer des Wilnsdorfer Heimatvereins die Quelle „Ad´r Batterie“ auf der Wilnsdorfer Seite der Kalteiche wieder ans Laufen gebracht. Häufig sieht man Personen, die an besagter Stelle eine kurze Rast einlegen, um mitgebrachte Flaschen und Kanister mit frischem Quellwasser zu befüllen – hierbei ist allerdings zu beachten, dass es sich offiziell nicht um Trinkwasser handelt.

Heimatverein bringt Quelle „Ad´r Batterie“ wieder ans Laufen (Foto: Kay-Helge Hercher)

Seit dem Orkan Kyrill, der am 18. und 19. Januar 2007 über Europa hinwegzog und das öffentliche Leben in weiten Teilen Europas beeinträchtigte, sprudelte die Quelle nicht mehr in dem Maße, wie es einmal war. Durch zahlreiche umgestürzte Bäume wurden die Wasserzuläufe teilweise blockiert, Tonrohre der Leitung wurden eingedrückt. Der Zustand sollte so nicht bleiben, dachten sich die Mitglieder des Wilnsdorfer Heimatvereins und wurden aktiv. Schnell waren etliche Freiwillige gefunden, die sich des Problems annahmen. Ziel war es, die Quelle „Ad´r Batterie“ wieder so wie in früheren Zeiten ans Laufen zu bringen.

An drei Tagen, mit einem Arbeitspensum von zehn Stunden, haben die Mitglieder des rührigen Vereins oberhalb der Quelle alte und defekte Drainagerohre entfernt, einen kleinen Graben ausgehoben und das Wasser in die alten noch vorhandenen Tonrohre geleitet. Das Ergebnis war sofort sichtbar, denn statt einer tröpfelnden Zapfstelle fließt das Wasser nun wieder in einer beachtlichen Menge.

Für die geschichtlich interessierten Leser sei erwähnt, wo der Name „Ad´r Batterie“ seinen Ursprung hat: Der Name stammt von einer Artilleriestellung der österreichischen Armee, die sich 1796 in diesem Bereich der Kalteiche den vom Rhein her anrückenden Franzosen im Verlauf des ersten Revolutionskrieges entgegenstellten. Die Österreicher hatten zuvor begonnen, die Kalteiche samt ihrer Umgebung mit Verhauen, Erdwällen, Schanzen und Batterien zu sichern. Am 4. Juli 1796 wurden die 37 000 Mann starken österreichischen Truppen jedoch in einer verlustreichen Schlacht, die vor der Kalteiche bei den Orten Wilnsdorf, Wilgersdorf und Würgendorf stattfand, von den 60 000 Personen umfassenden französischen Truppen geschlagen.

Nach den Kämpfen zogen sich die Österreicher zurück, und in der Nacht vom 4. zum 5. Juli, so die Überlieferung, plünderten die Franzosen die umliegenden Ortschaften. Im weiteren Verlauf des Feldzuges mussten sich die Österreicher immer weiter zurückziehen.
Erst Anfang September desselben Jahres, in der Schlacht um Würzburg, gelang es Erzherzog Karl von Österreich die Franzosen entscheidend zu schlagen und sie bis hinter den Rhein zurückzudrängen. Ende 1796 beendete ein Friedensschluss vorerst die Kampfhandlungen.

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