Talbrücke Landeskroner Weiher wird im Herbst gesprengt

Vorbereitende Maßnahmen laufen auf Hochtouren

Kay-Helge Hercher Wilnsdorf-Wilden | „Betreten verboten!“ gilt derzeit und in den nächsten Jahren rund um den Landeskroner Weiher. Wo sonst an warmen Sommertagen Badefreunde ihre Runden im Weiher drehen und Angler ihrem Hobby nachgehen läuft diesbezüglich bis voraussichtlich Frühjahr 2027 erst einmal nichts mehr. Der Grund hierfür sind die umfangreichen vorbereitenden Maßnahmen zur Sprengung der Talbrücke Landeskroner Weiher und dem anschließenden Neubau. Und die Arbeiten im Rahmen des Bauprojektes sind sichtlich weit vorangeschritten.

Die Bäume im näheren Umfeld des zwischen 1965 und 1967 gebauten Brückenbauwerkes wurden bereits im vergangenen Jahr gefällt. Zum Schutz des im linken Bereich der Brücke liegenden Naturschutzgebietes montierten Arbeiter hölzerne Trennwände.

Im Herbst wird die Richtungsfahrbahn Dortmund gesprengt. (Fotos: Kay-Helge Hercher)

Zur Absenkung des Wasserspiegels erfolgten drei Bohrungen innerhalb des 1890 errichteten Dammes – das Wasser fließt in den Wildebach ab. Diese Maßnahme hatte eine Absenkung des Wasserspiegels um gut dreieinhalb Metern zur Folge. Die Wasserfläche des vormals recht stattlichen Weihers schrumpfte dadurch von ursprünglich etwa 13500 auf rund 6000 Quadratmeter Wasserfläche. Übrig blieb nur noch ein Tümpel mit einer Wassertiefe von knapp einem Meter und jede Menge Schlamm. Zuvor kümmerte sich der am Landeskroner Weiher ansässige Angelverein um das elektrische Abfischen und Umsetzen des Fischbestandes. Ein Rest der Fische verblieb in dem Gewässer. Ein komplettes Ablassen des Wassers war aus einem wichtigen Grund nicht gewollt: die Naturschutzbehörde möchte das Vorkommen der in dem Bereich lebenden Wasserfledermaus sicherstellen.

Ohne ein Absenken des Wasserspiegels wäre eine Sprengung der Brücke nicht möglich. Es wird ausreichend Platz benötigt, damit die Trümmer des Bauwerks, nach Zündung der Sprengladungen, in ein bis zu vier Meter hohes Fallbett fallen kann.

Ohne ein Absenken des Wasserspiegels wäre eine Sprengung der Brücke nicht möglich.

In der Anfangsphase des Millionenprojekts gab es die Befürchtung der in die Jahre gekommene Damm des Weihers können Probleme bereiten, was sich glücklicherweise bislang nicht bestätigte. „Aktuell gibt es beim Damm keine Probleme, da ja das Wasser abgelassen und somit der Druck auch nicht da ist. Der Damm wurde vorab geologisch begutachtet und mittels Bohrungen bewertet. Ein Monitoring wird bis zum Wiedereinstau des Weihers fortgeführt, um zu überwachen, wie der Damm sich verhält und inwieweit die Standfestigkeit des aus den 1890er Jahren stammenden Dammes gegeben ist.“ erklärt Bernd Danzenbächer vom Projektteam Planung in der Außenstelle Netphen der Autobahn Westfalen. Als neues Element erhält der Weiher später an der Stelle des bisherigen Überlaufs einen Mönch, so dass der Weiher zukünftig auch geregelt abgelassen werden kann. Diese Maßnahme wird von der Gemeinde Wilnsdorf geplant und durchgeführt.

Im Frühjahr 2027 soll das Bauprojekt abgeschlossen sein, wenn alles nach Plan läuft.

Die Zeichen für das Großprojekt stehen gut. „Stand heute läuft alles nach Plan.“ zeigt sich Projektleiter Frank Sander von der Autobahn Westfalen mit dem bisherigen Verlauf der Baumaßnahmen zufrieden. „Der genaue Sprengtermin steht zwar noch nicht fest – es wird aber im Herbst diesen Jahres sein. Bei der ersten Sprengung wird die Fahrtrichtung Dortmund zu Boden gebracht.“ fügt er hinzu.

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